Versicherer bringen Standard-Riester auf den Markt
Seit Einführung der Riester-Rente reißen die Diskussionen um das Altersvorsorgeprodukt nicht ab. Im Wesentlichen monieren die Kritiker, dass die Riester-Angebote zu kompliziert und zu teuer seien. CSU-Chef Horst Seehofer erklärte das Modell gar für „gescheitert“. Fachleute betrachten die Sache dagegen differenzierter. Aber auch von ihnen räumen die meisten ein, dass eine Entschlackung der Produkte und der Produktlandschaft sinnvoll wäre.
Dieses Ziel haben die Versicherer nun ins Visier genommen: Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e. V. (GDV) möchte noch vor der Sommerpause einen Standardvertrag präsentieren. Er soll das Riestern nicht nur einfacher, sondern auch preiswerter machen. So sollen Bürger und Politik endgültig mit dem Produkt versöhnt werden.
Dessen ungeachtet gibt es einen neuen politischen Vorstoß aus Hessen für eine kapitalmarktbasierte, staatlich organisierte „Deutschlandrente“. Auch im Koalitionsvertrag der GroKo wird eine Riester-Verbesserung gefordert.
Nichtsdestotrotz sollte man wissen, dass Riestern grob gesagt bedeutet: Steuern sparen in Höhe des persönlichen Steuersatzes. Wer keine oder wenig Steuern zahlt, erhält stattdessen auf jeden Fall die Zulagen. Das kann bedeuten, dass man schon als Minijobber für 60 Euro Sockelbetrag mit z.B. zwei Kindern alleine an Gesamtzulagen pro Jahr 775 Euro erhält. Und welche Altersvorsorgeanlage bietet schon für Personen mit z.B. 40% Steuersatz ca. 800 Euro staatliche Förderung bei rund 1.300 Euro effektiv eigenem Beitrag? Auch z.B. Selbstständige können vorteilhaft riestern, was vielen nicht bekannt ist.