Warum sich ein Versicherungsabschluss vor Jahresende richtig lohnen kann
Zum 1. Januar 2022 sinkt der Höchstrechnungszins (Garantiezins) von 0,9 auf 0,25 Prozent. Das betrifft vor allem Lebens- und Rentenversicherungen, deren klassische Variante mit fester Verzinsung vor dem Aussterben steht. Auch die Riester-Rente ist in ihrer jetzigen Form mit einem 0,25-prozentigen Garantiezins in vielen Konstellationen nicht mehr zukunftsfähig. Neben „Klassik-Lebensversicherungen“ werden auch andere Versicherungsgattungen in Mitleidenschaft gezogen: Die Prämien für Berufsunfähigkeitspolicen werden infolge der Zinssenkung steigen, denn die Versicherer müssen für die erwarteten Leistungsverpflichtungen Rücklagen bilden, die mit dem Garantiezins verzinst werden. Sinkt dieser, muss ein höherer Anteil der Rücklagen direkt durch Beiträge finanziert werden. Um den absehbar höheren Prämien zu entgehen, empfiehlt sich auch zum Einkommensschutz ein Abschluss vor Jahresende. Risikolebensversicherungen sind zwar ebenfalls tangiert, doch dürfte der Prämienaufschlag hier sehr überschaubar bleiben.
Aktuell kann sogar noch in 2021 ein Vertrag abgeschlossen werden, der sowohl für Einmalbeträge ab 7.000 Euro als auch für monatliche Sparraten ab 50 Euro über die gesamte Laufzeit eine garantierte Mindestwertentwicklung von 1% pro Jahr bietet. Dazu wird eine jährlich neu festgesetzte Verzinsung (aktuell 1,7%) und das Ergebnis eines aktiv gemangten Mischfonds (seit Auflegung über 5% pro Jahr) betrachtet. Das höchste Ergebnis aus den drei Wertentwicklungen (Garantie, jährliche Festzinshöhe, Fondsergebnis) wird dem Versicherungskunden zugerechnet. Darüber hinaus neutralisieren vertraglich fixierte Treueboni, die auf die erzielten Renditen zugeschlagen werden, bei einer Wertentwicklung von 5 Prozent im Jahr sämtliche Vertragskosten über die gesamte Laufzeit.