Wie die Anlagepolitik der Erstversicherer auf die Niedrigzinsen reagiert
Mehr als 1,5 Billionen Euro an Kapitalanlagen verwalten die deutschen Erstversicherer, ein tragender Pfeiler der Volkswirtschaft. Angesichts der anhaltend niedrigen Leitzinsen im Euroraum wird es indes zunehmend herausfordernder für die Gesellschaften, geeignete Assets zu finden. Schließlich können sie die Gelder ihrer Kunden wegen ihrer hohen Sicherheitsanforderungen nicht kurzerhand an der Börse investieren. Eine Kursänderung braucht der Riesentanker dennoch, und sie wird auch zunehmend an Zahlen erkennbar, wie der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) mitteilt.
Seine jüngste Auswertung zeigt, dass der Anteil der Anleihen in den Versichererbeständen in den vergangenen 10 Jahren von 88,7 auf 81,1 Prozent geschrumpft ist. Aktien hingegen legten von 2,8 auf 5,1 Prozent zu, Beteiligungen von 3,6 auf 7,8 Prozent. Diese Verschiebungen muten auf den ersten Blick nicht revolutionär an, doch wohlgemerkt: 1 Prozent steht (Stand 2020) für 15 Milliarden Euro und damit für beträchtliche Kapitalwerte.
Und noch ein Lichtblick für Anleger bei Versicherungen: Es gibt mittlerweile Angebote, die sowohl auf Sachwert- investitionen als auch auf Nachhaltigkeit fokussiert sind. Und Angebote, die jährliche Festverzinsungen oder die höhere Wertentwicklung eines aktiv gemanagten Mischfonds dem Kunden zuschreiben – sogar mit vertraglich von vornherein gesichertem Schlussbonus. Ergebnisse liegen dabei auf die letzten 10 Jahre bezogen bei deutlich über 5% pro Jahr Rendite.